Pflegende Angehörige entlasten: Im Gespräch mit Selbsthilfegruppe in Magdeburg

Regelmäßig treffen sich pflegende Angehörige aus Magdeburg, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und Kraft zu sammeln. So auch Ende Oktober in Magdeburg. Bei diesem Treffen stand Tino Sorge für einen Austausch rund um die Pflege zu Hause und die alltäglichen Herausforderungen zur Verfügung.

 „Wir brauchen mehr Verständnis für die häufig sehr angespannte Situation der Angehörigen“, so Sorge. „Pflegende Angehörige benötigen unsere Unterstützung und zeitnah klare Entlastungsmaßnahmen, um die Versorgung der Pflegebedürftigen auch weiterhin gewährleisten zu können.“

 Der Wunsch vieler Menschen sei es, so lange wie möglich eigenständig und eigenverantwortlich in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es Maßnahmen, die das Wohnumfeld an die neue – pflegerische Situation – anpassen und so das Wohnen in den eigenen vier Wänden möglichst lange ermöglichen. „Aktuell kann von schneller und unkomplizierter Hilfe, beispielsweise bei Anträgen und Zuschüssen für Umbaumaßnahmen oder Nachbarschaftshilfe, kaum die Rede sein. Das belastet die ohnehin schon angespannte Pflegesituation in den eigenen vier Wänden zusätzlich“, so Sorge.

 

Der Magdeburger Bundestagsabgeordnete spricht sich für eine bessere Priorisierung der Leistungen aus. „Wir müssen klären, wo Leistungen sinnvoll eingesetzt werden, wo Vereinfachungen und Bündelungen bei den Anträgen möglich sind.“ Dabei unterstützt er auch den Vorschlag, flächendeckende Pflegestützpunkte und sektorenübergreifende Netzwerke wie das Quartiersmanagement auszubauen. So wären Beratung und präventive Hausbesuche im Quartier möglich, um Bedarfe frühzeitig zu erkennen, noch bevor Pflegebedürftigkeit oder Hilflosigkeit überhaupt auftreten.

 Gemeinsam mit den Pflegestützpunkten würden Pflegebedürftige und deren Angehörige sowie weitere Hilfsbedürftige einerseits eine niedrigschwellige, wohnortnahe Möglichkeit erhalten, sich über Unterstützungsangebote zu informieren, damit die Häuslichkeit so lange wie möglich aufrechterhalten werden kann; andererseits könnten so auch Akteure im Sozialraum besser vernetzt und Freizeitangebote bedarfsgerecht organisiert werden.

Christian Tjaden